Energie und Umwelttechnik: Pionierarbeit der Breitenfeld Edelstahl AG
In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Umweltschutz zentrale Themen der industriellen Entwicklung sind, setzt die Breitenfeld Edelstahl AG Maßstäbe.
Das österreichische Unternehmen, das auf eine Tradition von über 80 Jahren zurückblicken kann, vereint technologische Innovation mit nachhaltigen Prozessen und beweist, dass die Stahlindustrie eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung einer umweltfreundlicheren Zukunft spielen kann.
Mit einem klaren Fokus auf Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und strategische Kooperationen zeigt Breitenfeld, wie sich eine visionäre Unternehmensführung in konkreten Maßnahmen umsetzen lässt.
Energieeffizienz: Fortschritt durch das OxySteel-Projekt
Die Stahlproduktion ist von Natur aus energieintensiv, doch Breitenfeld beweist, dass selbst in dieser Branche erhebliche Fortschritte möglich sind. Mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von nur 140 Kilogramm pro produzierter Tonne Edelstahl liegt Breitenfeld weit unter dem europäischen Durchschnitt von ca. 2000 kg.
Diese beeindruckenden Zahlen sind das Ergebnis optimierter Prozesse, effizienter Logistik und einer konsequenten Kreislaufwirtschaft. Damit erreicht Breitenfeld die Standards der „Besten Verfügbaren Technik“ (BVT) der Europäischen Kommission.
Ein zentrales Innovationsprojekt ist OxySteel, eine Initiative zur Reduktion des Erdgasverbrauchs in Feuerungsanlagen wie Schmiedeöfen und Trocknungsfeuern. Diese Anlagen sind für die Stahlerzeugung essenziell, verursachen jedoch rund 75 % der CO2-Emissionen des Unternehmens.
Durch den Einsatz moderner Brennertechnologien (sogenannte OxyFuel-Brenner) können bis zu 40 % des Erdgasverbrauchs bei Hochtemperaturprozessen zur weiteren CO2-Reduktion eingespart werden. Teil zwei des Projekts ist das Sammeln des entstehenden Kohlendioxids.
„Dieses CO2 verwenden wir für die Neutralisation des Kühlwassers“, erläutert Florian Schneller (Carbon-Management).
Flüssig zugekauftes CO2 wird somit teilweise durch CO2 direkt aus dem Prozess ersetzt, Zielmarke ist eine Einsparung in der Größenordnung von 20 Prozent. Obwohl hier physikalische Grenzen bestehen, zeigt Breitenfeld, dass auch kleine Schritte große Wirkung erzielen können.
Die Vision einer komplett emissionsfreien Stahlproduktion bleibt zwar eine Herausforderung, doch Breitenfeld demonstriert, dass durch den gezielten Einsatz von Technologie und Expertise erhebliche Fortschritte möglich sind. Projekte wie OxySteel sind ein eindrucksvolles Beispiel für die Innovationskraft des Unternehmens.
Umwelttechnik und Kreislaufwirtschaft: Das Sekundärrohstoffcenter
Ein weiterer Meilenstein der Breitenfeld Edelstahl AG ist die nachhaltige Aufbereitung von Hüttenschutt, einer Abfallfraktion, die hauptsächlich aus Sanden, Gießhilfsmitteln, Keramiken und metallischen Reststoffen besteht.
Um diese wertvollen Ressourcen zu sichern, hat das Unternehmen ein eigenes Sekundärrohstoffcenter eingerichtet.
Im Rahmen dieses innovativen Ansatzes wird der metallische Anteil des Hüttenschutts wieder dem Produktionskreislauf zugeführt. Daraus entstehen neue Stahlblöcke, die die Grundlage für hochwertige Edelstahlprodukte bilden. Andere Bestandteile des Hüttenschutts dienen als Schlackenkonditionierer, der den pH-Wert der Schlacke an die Ofenausmauerung anpasst und so den Verschleiß von feuerfesten Materialien reduziert. Dies hat dazu geführt, dass der externe Zukauf von Schlackenkonditionierern komplett entfällt.
Ein bemerkenswerter Erfolg dieser Bemühungen ist, dass im letzten Geschäftsjahr keine Abfälle auf der firmeneigenen Reststoffdeponie deponiert werden mussten. Diese Initiative zeigt, wie Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit in der Stahlindustrie erfolgreich umgesetzt werden können.
Strategische Partnerschaften: Zusammenarbeit mit IPNA für eine nachhaltige Zukunft
Die Breitenfeld Edelstahl AG hat erkannt, dass Nachhaltigkeit ein umfassendes Konzept ist, das eine enge Zusammenarbeit mit Experten erfordert. Seit 2018 arbeitet das Unternehmen mit der IPNA Unternehmensentwicklung GmbH zusammen, um Umweltmanagementsysteme zu implementieren und kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Diese Partnerschaft ist ein Schlüssel zur Umsetzung der anspruchsvollen Vorgaben der EMAS-Verordnung (Eco-Management and Audit Scheme).
Die EMAS-Verordnung verlangt nicht nur die Einhaltung strenger Umweltstandards, sondern auch die Transparenz über die Umweltleistungen des Unternehmens. Breitenfeld hat sich verpflichtet, seine Umweltberichte öffentlich zugänglich zu machen und durch Umweltgutachter validieren zu lassen. Diese Transparenz schafft Vertrauen bei Kunden, Investoren und der Öffentlichkeit.
Ein weiterer Aspekt dieser Zusammenarbeit ist die Vorbereitung auf die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die European Sustainability Reporting Standards (ESRS).
Diese Standards verlangen von Unternehmen, ab 2025 umfassend über Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte zu berichten. Dank der Kooperation mit IPNA hat Breitenfeld bereits jetzt die Grundlagen für diese Berichterstattung gelegt und sich als Vorreiter im Bereich nachhaltiges Management positioniert.
Schlussfolgerung: Nachhaltigkeit als Unternehmensphilosophie
Die Breitenfeld Edelstahl AG ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie ein Unternehmen der traditionellen Stahlindustrie eine führende Rolle in der Nachhaltigkeit übernehmen kann.
Durch Projekte wie OxySteel, das Sekundärrohstoffcenter und die strategische Partnerschaft mit IPNA beweist Breitenfeld, dass technologische Innovation und Umweltschutz Hand in Hand gehen können.
Mit einer klaren Vision, einer starken Innovationskultur und einem unerschütterlichen Engagement für Nachhaltigkeit setzt Breitenfeld Maßstäbe für die Branche und zeigt, dass „Green Steel“ mehr als nur ein Schlagwort ist.
Das Unternehmen verfolgt ambitionierte Ziele, darunter die weitere Reduktion von CO2-Emissionen und die Entwicklung neuer Technologien zur Verbesserung der Energieeffizienz.
Mit diesen Maßnahmen strebt Breitenfeld an, bis 2030 seinen ökologischen Fußabdruck um mindestens 30 % zu verringern und somit einen noch größeren Beitrag zur nachhaltigen Transformation der Stahlindustrie zu leisten. Es ist eine realisierbare Vision, die die Zukunft der Stahlindustrie prägen wird.