Breiten­feld Edel­stahl und Sauber­macher setzen neue Maß­stäbe bei Abfall­re­duk­tion in Stahl­er­zeugung

 

v.l.n.r. Hans Roth, Saubermacher Gründer; René Jurak, Aufsichtsratsvorsitzender Breitenfeld Edelstahl; Huberta Eder-Karner, CFO Breitenfeld Edelstahl; Andreas Graf, CTO Breitenfeld Edelstahl; Gerhard Hecker, Geschäftsleiter Österreich Saubermacher. Foto © Breitenfeld Edelstahl.

Zwei Pioniere bündeln ihre Kräfte, um die Kreislaufwirtschaft in der Stahlindustrie voranzutreiben. Auf Basis eines Zero Waste Konzeptes von Entsorgungsprofi Saubermacher setzt der obersteirische Stahlkonzern Breitenfeld Edelstahl auf Müllvermeidung und Recycling. Statt Abfälle zu deponieren, werden vermehrt Materialien recycelt und zurück in den Produktionskreislauf geführt. So hebt sich Breitenfeld zum einen mit sehr geringen Emissionen von 0,14 Tonnen CO2 statt EU-weit durchschnittlich 2 Tonnen CO2 je produzierter Tonne Stahl vom Mitbewerb ab. Außerdem konnte die Recycling-Quote im Unternehmen auf herausragende 95 Prozent gesteigert werden.

  1. März ist Global Recycling Day

Ziel dieses Tages ist es, Bewusstsein für Recycling und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu schaffen. Gemeinsam mit Entsorgungsprofi Saubermacher setzt auch der obersteirische Stahlerzeuger Breitenfeld Edelstahl hier einen Fokus. "Unser Ziel ist es, die Kreislaufwirtschaft in der Stahlproduktion voranzutreiben und Abfall vollständig zu eliminieren", erklärt Andreas Graf, technischer Vorstand der Breitenfeld Edelstahl AG. "Durch die Partnerschaft mit Saubermacher bringen wir nicht nur unser Engagement für Nachhaltigkeit auf die nächste Ebene, sondern setzen auch ein starkes Zeichen für die gesamte Branche," so Renè Jurak, Aufsichtsratsvorsitzender der Breitenfeld Edelstahl AG.

Basierend auf einer umfassenden Situationsanalyse wurden vielfältige Maßnahmen und Handlungsfelder identifiziert. Beispielsweise wurden die Gewerbeabfälle mit einem sog. Wertstoffscanner analysiert. Dieser erkennt Fehlwürfe im Abfall. Das Ergebnis fällt positiv aus: Während sich in einer durchschnittlichen steirischen Restmülltonne etwa zwei Drittel Fehlwürfe befinden, sind es bei Breitenfeld Edelstahl nur 25 Prozent. Zusätzliche Kommunikations- und Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter:innen vor Ort sollen die Mülltrennung noch weiter verbessern. Ein weiterer relevanter Abfallstrom sind ölverunreinigte Reinigungstücher. Hier wurden in der Produktion wasch- und wiedereinsetzbare Putztücher getestet. Mit einer vollständigen Umstellung wird Abfall gänzlich vermieden und dem Re-Use zugeführt. Das reduziert auch hohe thermische Verwertungskosten. Ebenso wird die Verwertung von Schlamm aus Eisenhütten geprüft. Derzeit wird noch ein Teil der Schlämme deponiert, könnte aber nach einem Trocknungsverfahren als Rohstoffersatz genutzt werden. Weitere Maßnahmen umfassen die verbesserte Abwärmenutzung, eine neue Lagerstätte für Altöl, die Errichtung von PV-Anlagen auf unternehmenseigenen Deponieflächen sowie die Prüfung einer möglichen eigenen Wasserstoffproduktion.

Rechtliche Rahmenbedingungen wichtig für Fortschritt

Eine große Herausforderung beim Wiedereinsatz von Produktionsabfällen oder Nebenprodukten ist, sie vom deklarierten Abfall wieder zu einem Produkt im rechtlichen Sinn machen zu können. Dank Forschung und Entwicklung gibt es schon heute einsatzbereite Lösungen in der Industrie. Deren Genehmigung und Umsetzung ist jedoch aufgrund fehlender gesetzlicher Regelungen sehr zeit- und ressourcenintensiv.

Gemeinsame Vision für Nachhaltigkeit

Die Zusammenarbeit der beiden steirischen Traditionsunternehmen begann bereits vor über 30 Jahren mit betrieblicher Entsorgungsleistung. Das Bewusstsein bei Breitenfeld Edelstahl für Nachhaltigkeit wuchs über die Jahre immer mehr, seit einigen Jahren gibt es nun sogar eine eigene Abteilung für Umweltschutz. Die dafür verantwortlichen Personen Michael Handler, Andreas Schirnhofer und Manuel Pitter haben das gemeinsame Zero Waste Projekt bei Breitenfeld Edelstahl betreut. Hans Roth, Saubermacher Gründer, sagt: „Ich bin sehr stolz auf unsere Zusammenarbeit und bedanke mich bei Aufsichtsrat Réne Jurak und seinem Team. Es braucht Unternehmen wie Breitenfeld, die mutig in die Zukunft investieren und Maßnahmen nicht nur aufgrund wirtschaftlicher Gesichtspunkte umsetzen, sondern das große Ganze im Auge haben und Klimaschutz aus Eigeninitiative verfolgen.“